Zervreilahorn Süd-Grat

Als Tagestour ist der Zustieg vom Parkplatz bei der Kapelle, Chappeli Pt. 1985, optimal. Eine breite Schotterstrasse führt gemütlich hinab zur Canalbrücke und weiter zur Lampertschalp und Läntahütte SAC. Wir zweigen jedoch, 500m nach der Brücke, in Richtung Furggelti und Zervreilahorn, linker Hand steil hoch, ab.

Den Horabach queeren wir nach den ersten 330 Höhenmeter Aufstieg das erste Mal. Wir steigen weiter auf bis Ober Butz. Der markante Gipfel weicht nun der langgezogenen Südwest Wand des nördlichen Zervreilahorn. Mit Glück sind schon einige Kletterer in den legendären Routen Medea (10 Sl. 6C) oder Nanouk (9 Sl. 7a+) zu sehen. Den Wanderweg verlassen wir nun in Aufstiegsrichtung rechter Hand in Richtung des Zervreilahorns und gehen teils weglos, teils auf Wegspuren steil, über schroffe Hänge an den Süd Grat des Zervreilahorns.

Der Einstieg in die Mehrseillängenroute ist mit einem Steinmann gekennzeichnet. In bestem Gneis starten die ersten Seillängen, welche immer mal wieder durch kurze Grasbänder unterbrochen werden. Mit einem 30 Meter Seil erreicht man die soliden Standplätze, welche jeweils mit „nur“ einem Bohrhaken erstellt sind.

Zumindest als Nachsteiger lassen sich einige Abschnitte neben der eigentlichen Route ein wenig anspruchsvoller klettern. Der griffige Fels lädt richtig zum Genussklettern ein.

Nach 12 Seillängen ist der Gipfel des Zervreilahorns erreicht. Seit kurzem thront ein solides Kreuz auf dem Gipfel. Das Gipfelbuch ist gut geschützt untergebracht.

Der Abstieg vom Gipfel erfolgt über den Alpinwanderweg T5, sowie zwei kurzen Stellen an denen der Vorteil des Seils zum entspannten Abseilen, respektive abklettern genutzt wird. Anschliessend geht es über denselben Weg zurück zur Canalbrücke und (ggf. in brütender Hitze und müden Beinen) hoch zum Parkplatz. Ein E-Bike würde hier gute Dienste leisten.