Flucht an den Kapellenfall

31. Dezember 2021 Toby Zenerino Kommentar hinterlassen

Sollte die Messe in der reformierten Kapelle in Cresta ausfallen, ist Eisklettern am Kapellenfall die beste Beschäftigung, welche direkt gestartet werden kann. Vielleicht auch generell. Die kalte Periode im November und Dezember 2021 hat schon viel Eis an den drei Stufen des Kapellenfalls entstehen lassen.

Es lohnt sich den Fall früh in der Saison zu besuchen, wenn noch wenig Schnee liegt. Im Februar sind die ersten beiden Fälle, meistens aufgrund des vielen Schnees, recht kurz- oder der Erste sogar zum hochlaufen.

Der Schnee auf der hydrologisch rechten Seite (Fliessrichtung) im Bereich Hell rutschen regelmässig über den ersten und zweiten Eisfall. Falls die Hänge noch voller Schnee sind, ist Vorsicht geboten.

Gesamtansicht Kapellenfall mit drei Stufen

Kapellenfall Avers (II WI3)

Der Zustieg ist optimal vom Hotel Capetta in Richtung der Hotelwand (Eiswand unterhalb des Hotels), wo meistens Wegspuren vorhanden sind. Anschliessend folgt man dem Averser Rhein aufwärts bis man den Einstieg auf der hydrologisch rechten Seite erreicht. Der kürzeste Zustieg ist sich über die drei Stufen abseilen und direkt an den Start direkt am Averser Rhein zu gelangen.

Die erste Stufe ist die einfachste zum Klettern (WI 1). Die grösste Gefahr besteht wohl darin ein klassisches Averser Rheinbad zu nehmen. Der anschliessende Standplatz wird direkt am zweiten Eisfall errichtet. 50m Seil genügen hier vollkommen.

Die zweite Stufe (WI 2) ist minimal länger und steiler, bietet dafür ein bisschen anspruchsvollere Kletterei. Bei genügend Zeit wäre hier schon mehr als eine Linie vorhanden. Der nächste Standplatz kann entweder direkt am dritten Eisfall eingerichtet werden (Vorsicht Zapfen und Sonne…) oder am vorhandenen Zwischenstand auf der hydrologisch linken Seite.

Die dritte ist die anspruchsvollste, längste und schönste der drei Seillängen (WI 3). Wir hatten hier schon sehr kompaktes, aber auch fragiles Eis, wobei immer genügend dick, um Schrauben zu setzen.

Der letzte Standplatz ist an einem Busch weniger oberhalb des Eisfalles vorhanden. Wenn man diesen Eisfall mehrmals klettern will, lohnt es sich einmal über den Überhand an den Felsen abseilen.

Anschliessend kann der Ausstieg auf der hydrologisch rechten Seite (Vorsicht Schneebrett, Bereich Hell) ohne Möglichkeit zur Zwischensicherung oder der linken Seite zum Wanderweg begangen werden. Was nun optimaler ist, darüber könnten wir immer noch diskutieren.