Titelbild Lagrevfall

Abenteuerlicher Lagrevfall

Die Belohnung für das erste Jahr ohne Nikotin sollte analog der Belohnung für den ersten Monat ohne sein. Die vertraute Bergsportschule Grischa natürlich den Bergführer stellen. Eine Warmfront in der Vorwoche liessen meine ursprünglichen Ideen heisse Luft werden. Jedoch schien der Lagrevfall genug hoch und am Montag, 10.1.2022 erwarteten wir auch keine weiteren Personen am Eisfall. Gute Bedingungen waren also zu erwarten.

Lagrevfall (II WI 3)

Der 80m hohe Eisfall ist vom Parkplatz bei der Alp Güglia nicht zu sehen. Wir starteten bei Sonnenaufgang mit den Schneeschuhen Richtung Gianda Polaschin. Die Spuren der Skitourengeher waren vom Winde verweht, meistens so wenig Schnee, dass die Steine hervorkamen, jedoch bei den Verwehungen genug, um ordentlich knietief einzusinken. Die Lawinengefahr war jedoch gering. Nach 30 Minuten sind die Eisfälle zu sehen – weniger Eis wie ich erwartet hatte. Nach 45 Minuten waren wir am Fuss der Wand.

Gesamtansicht Lagrev

Der erste Schlag ins Eis zeigte das die aktuelle Temperatur um -15°C ziemlich hartes Eis wachsen liessen.

Und auch die erste Seillänge zeigte bereits ab dem Start, dass es sehr wenig Eis hatte und das welches es hatte, war dünn, Linseneis oder röhrig. Nun ja, für mich im Nachstieg waren diese Faktoren ziemlich spannend und eine Bereicherung. Für meinen Bergführer eine Erhöhung der Schwierigkeit (WI 4+) und wohl dadurch ebenfalls eine coole Route.

Der erste Standplatz linker Hand an den Felsen mit zwei Schlaghacken bräuchte einiges an Mut. Eine bestehende Sanduhr und eine Eisschraube boten uns einen guten Standplatz. Die zweite Seillänge bot einiges an Herausforderungen, vor allem viel Linseneis. Endlich bot sich mir die Gelegenheit mal auszuprobieren ob da viel „kommt“. Mit einem Schlag kam die Eisplatte 1.5mx2m. Beeindruckend.

2. Seillänge Lagrevfall
2. Seillänge Lagrevfall

Die Kletterei ist nicht zu steil und ziemlich abwechslungsreich.

Die letzte Seillänge bot ebenfalls nicht viel solides Eis. Meine Abneigung gegen Linsen wuchs, wobei im Nachstieg das Klettern dennoch ein Genuss war. Ich konnte ja nicht weit fallen. Ich wollte definitiv nicht tauschen und den Vorstieg machen.

Die letzten Meter zum grossen Stein als Standplatz waren für die Waden die anstrengendsten.

Nach der belohnenden Aussicht konnten wir die drei Seillängen an den bestehenden Ständen und Eissanduhren abseilen.

Der abschliessende Abstieg zum Parkplatz bei der Alp Güglia rundete ein perfekter Tag im Eis von Lagrev ab.

Eine heisse Caotina hatten wir uns definitiv verdient!

3. Seillänge Lagrevfall
3. Seillänge Lagrevfall

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